M wie Morgen.

„Morgen, morgen, nur nicht heute, sagen alle faulen Leute.“ Ein Satz aus meiner frühesten Kindheit, der mich motivieren sollte, was zugegebenermaßen meist auch gelungen ist, weil ich als Kind Erwachsenen natürlich gefallen und Anerkennung wollte. Noch heute erledige ich Dinge am liebsten gleich. Ich bin kein Freund von Rückständen und mag es nach Partys oder dem Besuch von Gästen z.B. gar nicht, wenn ein neuer Tag und Morgen mit jener Arbeit beginnt, die am Vortag liegen geblieben ist gehe.

Gleichzeitig stresst mich mein Erledigungsdrang häufig - wie dieser Tage auch. Ich schreibe tagesaktuell, immer dann, wenn es draußen schon finster ist. Nachdem ich morgen kurzentschlossen auf Urlaub fahre, kann ich meinen Vorsatz, mein Lebensalphabet bis zum 26. Oktober zu finalisieren, nicht einhalten und meinen Laptop will und werde ich deshalb auch nicht in den Urlaub mitnehmen. Ich werde meinen Blog daher unterbrechen und erst wieder an meinem Geburtstag aufnehmen.

M wie Musik.

Das K aus meinem Lebensalphabet:

K wie Kirche.

In meiner Kindheit habe ich – wie viele Gleichaltrige meiner Generation - sehr viel Zeit in der Kirche und im Pfarrhof der Pfarre Gmünd – St. Stephan verbracht. Ich war eine kleine Expertin in Sachen Liturgie, Sängerin im Kirchenchor und emsige Ministrantin. Von der Schulbank ging’s manchmal direkt auf den Friedhof zu Begräbnissen. Verpflichtung war Verpflichtung, mir Rosinen rauszupicken wurde von meinen Eltern nicht unterstützt. Hochzeiten und Taufen empfand ich definitiv als die reizvolleren „Ministrantenjobs“, dennoch habe ich in Kindertagen häufig auch sehr traurige Lebenssituationen und Abschiede miterlebt und nehme sie schlichtweg als weniger schönen Teil des Lebens wahr. Immer in Erinnerung bleiben wird mir das Begräbnis unseres 1986 mit etwas über 50 Jahren verstorbenen Stadtpfarrers Otto Buchberger, das als einziges Begräbnis in meiner Heimatstadt mit einem Trauerzug von der Kirche durch die Stadt auf den Friedhof geführt wurde und wir dermaßen viele Ministranten waren, dass wir keine Ministrantengewänder mehr zur Verfügung hatten. Vermutlich bin ich auch in zahlreichen Fotoalben von Gmünder Familien durch meine Anwesenheit bei deren kirchlichen Familienfeiern präsent.

L wie Lesen.

Ich lese gerne Bücher, aber keinen Wein (wegen der Spinnentiere auf den Trauben). Trinken mag ich Wein im übrigen auch nicht (siehe A wie Alkohol), Buchstabensuppe hingegen schon. In den letzten Jahren mutiere ich zum Cremesuppentiger, wenngleich ich früher eher ein Suppenkaspar (oder müsste ich heute Suppenkasparin sagen?) war.

Und schon bin ich gedanklich wieder beim Lesen gelandet, konkret bei der Geschichte vom Suppenkaspar – hier zur Erinnerung mit den Illustrationen genau wie in meiner Erinnerung https://de.wikisource.org/wiki/Der_Struwwelpeter/Die_Geschichte_vom_Suppen-Kaspar. Bestimmt kennen fast alle Kinder der Babyboomer diese „pädagogisch wertvollen“ Geschichten – vom Struwwelpeter, vom Zappelphilipp oder von Max und Moritz. Viele Jahre hatte ich diese Geschichten und auch die traurigen Bilder vom verhungernden Suppenkaspar vergessen und plötzlich sind sie wieder da.

An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass ich selbst immer wieder überrascht bin, welche Erinnerungen in meinem Kopf bei dieser Art der Biografiearbeit aktiviert und schlagartig wieder lebendig werden, wenn ich bei diesen kaleidoskopähnlichen Lebenserinnerungen ganz einfach drauf los schreibe, was mir in den Sinn kommt.

J wie Jahreskreis.

Ich liebe die Abwechslung und Veränderungen. Darum habe ich auch wenig Verständnis für Menschen, die ein ganzes Jahr Sonne und Sommer bevorzugen würden. Ich mag es, in einer Region zu leben, die wettertechnisch so viel Abwechslung bietet. Jede Jahreszeit hat ihren Reiz, wenngleich es im Winter Tage gibt, in denen ich mich riesig auf den Sommer und die damit verbundene Leichtigkeit und Ferienstimmung freue und ich im Sommer Tage erlebe, an denen ich sehnsuchtsvoll stimmungsvolle Weihnachtsfotos ansehe. Ich mag es, wenn im Frühjahr die Natur verheißungsvoll zu sprießen beginnt und sich das erste zarte Grün zeigt. Ich mag es weniger, wenn die ersten sommerlichen Tage mit Temperaturen mit 30 Grad ins Land ziehen. Dafür ist mein Organismus nicht geschaffen und ich leide wie ein Hund, wenn die Temperaturen an die 35 Grad und darüber hinaus gehen.

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