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R wie Reisen.

Ich bin eine Reisende. Irgendwie bin ich immer irgendwo unterwegs, wenn nicht physisch, dann in Gedanken. Auch meine persönliche Entwicklung und das Altern ist eine Reise. Manche Menschen scheinen leider gar nicht vom Fleck zu kommen ☹.
Ein von mir sehr verehrter Künstler, Andre Heller, erzählte während einer Veranstaltung, dass er Menschen in seinem Leben kennengelernt hat, die weit gereist sind, aber gedanklich sehr eingeschränkt in ihrem Vorstellungsvermögen waren, dass er aber auch Menschen kennenlernen durfte, die nie aus ihrem Heimatdorf rausgekommen sind, aber einen enorm großen Horizont bewiesen haben. Diese Beobachtung entspricht viel mehr meinem Verständnis von Reisen als das Konsumieren von Ortswechseln, wozu Reisen in den letzten Jahrzehnten meiner Wahrnehmung nach geworden ist. Nicht die Klimaveränderung und auch nicht das Coronavirus scheinen eine wesentliche Veränderung unseres Denkens in Bezug auf den Sinn des Reisens bewirkt zu haben.
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Q wie Quadrat.
Für mich als Nicht-Mathematik-Genie die einfachste geometrische Form. Während meiner Schulzeit habe ich unzählige Quadrate meiner karierten Schulhefte ausgemalt und damit Muster gestaltet. Lange Zeit habe ich am allerliebsten auf karierten Seiten geschrieben – vermutlich, weil sie mir mehr Struktur gaben als Linien.
Q wie Querdenker.
Bitte nicht gleichsetzen mit Querulant oder gar Corona-Gegner! Menschen, die anders denken und dadurch häufig auch anders sind und/oder leben, schätze ich sehr. Wer immer der Herde folgt, sieht nur Ärsche 😉. Durch Querdenker werde ich auf Dinge aufmerksam, die ich alleine nicht wahrnehmen könnte oder entdecken würde. Querdenken ermöglicht Lösungen, die auf konventionellem Weg nicht zu finden sind und hat dementsprechend viel mit Kreativität und daraus folgend mit Innovation zu tun. Manchmal hilft schon um die Ecke-Denken oder vernetztes Denken.
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O wie Oma & Opa.
Witzigerweise hießen meine beiden Großväter Franz und meine beiden Großmütter Maria, weshalb meine frühkindliche Annahme war, dass alle Großeltern so heißen. Überdies waren beide Großeltern selbständig und betrieben eine Fleischhauerei und ich bin stolz drauf, dass beide Fleischhauereien – Wandl „der Metzger“ in Gmünd http://vcmw.mobicard.com/ und die Fleischhauerei Geitzenauer in Litschau – trotz großer Veränderung der Ernährungsgewohnheiten und deutlich verringertem Fleischkonsum in den letzten Jahrzehnten - heute noch existieren und auch selbst produzieren! Großeltern heißen also prinzipiell Franz und Maria und sind Fleischhauer
. Der Unterschied zwischen den Großeltern lag darin, dass die Wandl-Großeltern in meinem Heimatort lebten und einen wesentlich größeren Anteil an meinem Alltag hatten als die Großeltern in Litschau.
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P wie Pfadfinder.
Was wäre ich heute ohne meine Erinnerungen und meine Erfahrungen bei den Pfadfindern? Unfassbar vieles habe ich dank der Pfadfinder und durch „learning by doing“, einem der Grundsätze des Gründers Baden Powell, gelernt: mal ganz abgesehen von sozialem Verhalten, Knotentechniken, Fährten lesen, Morsen, Semaphor, Wegzeichen, Orientierung in der Natur und vielen anderen Fähigkeiten und - last but not least - wie man eine Latrine baut und Lagerfeuer macht.
Ich erinnere mich an Zeltlager, auf denen ich „halbe Portion“ ab meinem 11. Lebensjahr auch Nachtwache gehalten habe. Ein Angsthase war ich nie, wir waren aber auch immer zu zweit zur Nachtwache eingeteilt.
Ich erinnere mich an wunderbare Stunden mit Musik und Unterhaltung am Lagerfeuer, stürmische Nächte, in den uns die Zelte davon flogen und wir mit unserem ganzen (damals Leicht)gewicht versucht haben, den großen Lebensmittelhangar am Boden zu halten, an den Tag danach, als das Ausmaß der Katastrophe sichtbar wurde und wir noch Wochen nach dem Lager mit dem Flicken der Zelte beschäftigt waren und als sich in jener stürmischen Nacht mein Schulkollege Martin ein Bein brach.
Ich erinnere mich an die Spitzenleistung meiner kindlichen Lunge beim Aufblasen meiner blauen Luftmatratze mit aufgedruckten Seilen, an meine Unzufriedenheit, wenn nach einiger Zeit schon wieder zu wenig Luft in der Luftmatratze war, an das Geräusch, wenn sich der Stöpsel aus dem Verschluss gelöst hat und die Luft aus der Matratze entwichen ist, an den markanten Geruch des Gummis und unserer Füße, wenn wir die Gummistiefel ausgezogen haben, an die Besuchssonntage, an denen wir unsere Familien in unserem Lager willkommen heißen konnten, dass gegessen werden musste, was auf den Tisch kam, aber auch an einen Abend am Lager in Stadlberg, an dem wir angefeindet und beschossen wurden, sodass wir die Polizei gerufen haben.
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Nach einer schöpferischen Pause geht es heute weiter in meinem Lebensalphabet, wobei mir aufgefallen ist, dass ich bisher überwiegend positiv besetzte Begriffe erwähnt habe. Auch heute halte ich das so, selbst wenn es auf den 1. Blick für manchen nicht so scheint.
N wie Nasebohren.
"Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach da zu sitzen und vor sich hin zu schauen." (Astrid Lindgren)
Einige solcher Momente waren mir in den vergangenen 2 Wochen Pause beschert. Sie eignen sich auch hervorragend zum Nasebohren. Fadesse im Sinn von Nasebohren aus Langeweile nehme ich – nicht zuletzt aus eigener Beobachtung - als enorm wichtig wahr. In diesen Situationen habe ich die kreativsten Einfälle.
In der Pandemie hat das Wort Nasebohren eine neue Bedeutung bekommen. Diese Art von Nasebohren liegt mir nicht besonders. Wenn ich einen Antigen-Selbsttest daheim mache, kostet es mich manchmal etwas Überwindung, das Teststäbchen so weit Richtung Hirn hochzuschieben bis es kitzelt als wäre ein Ameisenhaufen in meinem Kopf gerade auf Völkerwanderung. Was folgt ist immer das gleiche: ein Niesen als hätte ich Schnupftabak aufgezogen. Schnupftabak – auch so eine Sache, die es heute wohl nicht mehr gibt, während in meiner Kindheit alte Männer wortlos sinnierend mit ihren Schnupftabakdöschen auf einer Bank vorm Haus gesessen sind. Vergleichbar ist dieses Produkt und Ritual heute vielleicht ein wenig mit Snus, einem im Norden von Europa verbreiteten - neues Wort - Oraltabak.
N wie Norden
= dort wo das Klima rau, wo es meist kalt bzw. in Bezug auf Österreich oft am kältesten ist und wohin es die wenigsten freiwillig zieht. Auch, dass der Mensch, der im Norden lebt, sich eine gewisse Rauheit aneignet und Widerstandskraft eine hilfreiche Eigenschaft ist, hört man immer wieder über die Menschen aus dem Norden.
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