W wie Wand(e)l. Waldviertel. Winter. Wünsche

Die einzige Konstante im Leben ist der Wandl. So ähnlich hat das schon der griechische Philosoph Heraklit vor vielen Jahrhunderten festgehalten. Und recht hatte er damit.

Namen – Obwohl ich seit über einem Jahrzehnt verheiratet bin, trage ich noch immer meinen Geburtsnamen. Einmal Wandl, immer Wandl – so ähnliche Gedanken gehen mir bei der Frage über die Bedeutung meines Namens durch den Kopf. Mein Name ist Teil meiner Lebensphilosophie. In meinem Familiennamen steckt auch eines meiner Talente: VerWANDLungsfähigkeit. Mein Bruder Gottfried ist mit seiner "World of Metzger" und seinem Veranstaltungsservice der beste Beweis für dieses namentlich genannte Talent. VerWANDLungsfähigkeitist ist auch in Form von Anpassungsfähigkeit zweifellos eine Fähigkeit, die ich mir zuschreibe und dank der ich recht gut durch’s Leben komme. Ich sehe mich nicht als der Nabel des Universums, es dreht sich nicht alles um mich. Gleichzeitig brauche ich auch immer ein wenig Abwechslung, zuviel vom Gleichen langweilt mich häufig.

Waldviertel – um es mit den Worten von Reinhard Fendrich zu sagen: „… da kann ma´ machen was ma´ will, da bin i her, da g´hör´ i hin…“. Je älter ich werde, umso stärker spüre ich meine Wurzeln, aber das geht bekanntlich nicht nur mir so. Mein Mann Heinz sagt über‘s Waldviertel immer: „6 Monate kalt, 6 Monate Winter.“ Womit wir beim nächsten Wort wie Winter wären...

V wie Vorsätze.

Gerade zu Jahresbeginn sind gute Vorsätze ein beliebtes Thema. Vor einigen Jahren habe ich auf diese immer wieder gestellte Frage geantwortet: „Ich möchte an Gewicht zulegen“. Und in einem Nachsatz: „… weil es ohnehin meist anders kommt, als man es sich wünscht.“

Ich bin kein Freund von Vorsätzen, die Druck erzeugen. Gut Ding braucht Weile. Apropos: Mein Lebensalphabet könnte schon lange fertig sein 😉. Aber ich bin ein Anhänger von Wünschen und gutem Willen - nur der zählt bekanntlich am Schluss.

Vorsätze implizieren, dass man etwas ändern möchte, das vorher nicht gut (genug) war und geht häufig mit einem schlechten Gewissen einher. Ein schlechtes Gewissen ist allerdings etwas, was ich glücklicherweise im Lauf von mehreren Jahrzehnten zum Großteil abgelegt habe, noch dazu in Bezug auf recht banale Sachen, die man zu Jahresbeginn zu ändern versucht.

 

T wie Traditionen.

Ich mag Traditionen - je älter ich werde, umso mehr. Grundsätzlich mag ich die Pflege von Gewohnheiten und Brauchtum und die damit verbundene Überlieferung von Geschichten. Man könnte auch meinen, ich werde geduldiger, neugieriger und verständnisvoller jenen Traditionen gegenüber, mit denen ich mich nach 5 Jahrzehnten auf dieser Erdkugel noch immer nicht angefreundet habe. Ebenso mag ich aber auch die Abwechslung und Veränderung.

U wie Uhren

... oder auch Zeitmesser genannt.

Zeit – eine Einheit, von der jeder Mensch täglich die gleiche Menge zur Verfügung hat, diese subjektiv aber sehr unterschiedlich wahrgenommen wird.

Messer – ein Gegenstand, der etwas teilt und uns das Geteilte als einzelne Bestandteile wahrnehmen läßt, somit auch Zeit in kleinere Einheiten zerlegt und gleichzeitig ein wenig Struktur und Organisation in unser Leben bringt.

Uhren habe ich als zeitliche Orientierungshilfe immer wichtig gefunden. Ich erinnere mich sogar noch an's Erlernen der Uhrzeit mit Hilfe einer Kartonscheibe mit zwei beweglichen Zeigern drauf. Aber welche war eigentlich meine 1. eigene Uhr? Wahrscheinlich ein Wecker.

Noch heute sind die Wecker in meinem Elternhaus so derartig schrill und laut, dass ich mich nicht gerne ans Erwachen erinnere. Meine Mama hatte seinerzeit einen durchaus handlichen Wecker auf ihrem Nachtkästchen, der in einem dunkelgrünen Hardcover zu verstecken oder ausgeklappt als Dreieck mit ablesbarem Ziffernblatt vorne zu verwenden war.

Meine 1. Armbanduhr, eine Digitaluhr, die mir das Christkind vermutlich in den frühen 80er-Jahren gebracht hat, fand ich mit seiner schwarzen Einfassung aus Glas, zwei seitlichen Druckknöpfen für abwechselnde Anzeige von Uhrzeit bzw. Datum und dunklem Lederband im Vergleich zu den damals modernen, silbernen Gliederbändern optisch ganz und gar nicht ansprechend. Dennoch empfand ich als rund 10jähriges Mädchen einen Hauch von Luxus mit meinem eigenen Zeitmesser am Armgelenk. Zu meinem 16. Geburtstag habe ich von meiner damaligen "Clique" als Gemeinschaftsgeschenk meine 1. Swatch um ATS 500,- geschenkt bekommen, die ich mit ihrem durchsichtigen Ziffernblatt und bunten metallicfarbigen Rädchen darunter unheimlich schick gefunden habe. Diese Uhr befindet sich noch heute in meiner persönlichen Schatzkiste.

S wie Stress.

Auch so eine Sache bzw. ein Vokabel, das keine einheitliche Definition ermöglicht und völlig unterschiedlich wahrgenommen wird. Mein Bruder Gottfried antwortet immer, er habe keinen Stress, sondern nur viel Arbeit. Da haben wir wieder etwas gemeinsam. Durch stetigen Personalmangel im Büro, zusätzliche Ausfälle durch Covid-Infektionen, die jährliche Hochsaison im Notariat zum Jahresende, viel zu viele Ideen zur Weihnachtszeit und viel zu wenig Zeit zur Umsetzung habe ich momentan alle Hände voll zu tun und bin abends oft müde und ohne ein weiteres Fünkchen Energie. Mein Vorsatz ist daher aktuell die Finalisierung meines Lebensalphabets bis Ende des Jahres. Wollte ich für Follower, Neugierige, Stalker usw. nur gesagt haben ;-). Es geht immer weiter ...

Joomla templates by a4joomla